Ute Shaw | Berufe in den Medien
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Berufe in den Medien

01 Jan Berufe in den Medien

Eine Szene von Martina Windrath

In den letzten Monaten bereiteten Ute Shaw und Mitarbeiter Dirk Voller eine neue Show für Dall vor, wieder für RTL. Sie erarbeiteten das Konzept mit, suchten Gäste, bereiteten Vertrage vor. Am 2. Juli wurde Premiere gefeiert. Parallel läuft die Organisation der ZDF-Gala „Lachen tut gut”, die sie als Producerin betreut. Wenn alles nach dem „win-win-Prinzip” lauft, beide Seiten zufrieden sind, das ist für Ute Shaw die größte Selbstbestätigung. Doch dahinter steckt harte Arbeit, denn nicht jeder Star ist einfach zu „bekommen”. Tara Schanzara zum Beispiel: „Keiner wußte, wo sie zu erreichen ist. Da habe ich herausgefunden, wo sie tankt und dort gebeten, ihr Bescheid zu sagen und meine Nummer zu geben.” Schanzara rief zurück.
Während ihre Künstler im Rampenlicht stehen, wirkt Ute Shaw lieber hinter den Kulissen. „Wenn ich eine Kamera sehe, gehe ich immer gleich zur Seite”, sagt die Medienmanagerin, die bei allem nötigen Selbstbewußtsein und Organisationstalent keine Starallüren entwik-kelte. Das ist ihr wichtig, denn schließlich „vermarktet” sie die TV-Prominenz vor der Kamera, nicht sich selbst.

Das hat sie von der Pike auf gelernt. Angefangen hat alles 1982, als sie mit 19 Jahren nach Gymnasium und Handelsschule beim Kölner Showmanager Walther Kahl in der Agentur „Showbiz” als PR-Assistentin in die Lehre ging. Es war eine gute Schule, „denn er hat mit viel zugetraut und mich einfach machen lassen”. Sie begleitete zum Beispiel die Pianisten Marek und Vacek auf ihrer Konzerttournee durch Polen. 1986 wagte sie mit ihrem Unternehmen „Show-Organisation” den Sprung in die Selbständig-keit.
Sie lernte den Komiker Karl Dall kennen und organisierte als seine rechte Hand bei „Jux und Dallerei” alles für ihn – von den 100 Gästen im Jahr bis zum letzten Scheck. Gleichzeitig war sie bei der „RTL Samstag Nacht” für die Starbesetzung zuständig; ebenso bei der „Surprise-Show”, wo sie einem Gast als Überraschung eine Papstaudienz verschaffte
Nachdem Ute Shaw, geborene Behrendt, in Köln ihren kanadischen Mann kennengelernt und geheiratet hatte, konnte sie ihre Selbständigkeit „ruhig angehen. ”
Mein Mann verdiente als Topmanager in der Computerbranche sehr gut, ich konnte das tun, was mir Spaß macht.
Nachdem Ute Shaw, geborene Behrendt, in Köln ihren kanadischen Mann kennengelernt und geheiratet hatte, konnte sie ihre Selbständigkeit „ruhig angehen. Mein Mann verdiente als Topmanager in der Computerbranche sehr gut, ich konnte das tun, was mir Spaß macht.” Dann wurde sie schwanger, und Klein-Julia kam nach zwei Wochen Babypause einfach mit ins Büro. Als die Dall-Show nicht verlängert wurde, fällten die Shaws die Entscheidung, nach Kanada zu gehen. Nach Van-couver. Ohne zu zögern gaben sie ihre Wohnung auf und zogen samt Tochter in den Sommerferien ins Haus mit Blick auf den Pazifik. „Das war super, genau mein Ding”, schwärmt Ute Shaw.

• Selbstbewußt, aber keine Starallüren

Dort hörte sie sich voller Elan gleich in der Branche um, knüpfte neue Kontakte und betreute morgens von sechs bis neun Uhr von Vancouver aus ihre Projekte in Köln. Ute Shaw wollte eigentlich ihre Aufträge abbauen, „aber da ging’s in Deutschland so richtig los”. Also jettete sie zwischen Kanada und Köln hin und her, arbeitete zwei Wochen hier, widmete sich dann zwei Wochen Familie und Job in Vancouver, wo ein AU pair-Mädchen half. „In Kanada habe ich gemerkt, wie sehr mir die Freunde in Deutschland fehlten”, erzählt Ute Shaw. Ihre Ehe allerdings ging auseinander, 1998 folgte die Scheidung. Ihr Lebensmittelpunkt ist nun wieder Köln, wo die Tochter nach den Ferien in die achte Klasse kommt. Das Domizil in Kanada behält Ute Shaw für Ferienaufenthalte .
„Meine Tochter hat die erste Priorität”, stellt die wagemutige „Karrierefrau” klar. Dann erst kommt der Beruf. Und in dem passiert immer wieder etwas Neues. Vor kurzem ging Ute Shaw eine Kooperation mit der Berliner Schauspieler-Agentur Uschi Drews ein, „weil die Filmbranche bei mir bislang ein Manko war”. Grundvoraussetzung in ihrem Job: „Man muß Menschen mögen und sehr tolerant gegenüber den Leuten aus dem Showbiz sein.” Als Frau sei es in der Branche „sehr hart. Ich bin froh, daß ich schon damals selbstbewusst und gefestigt war”. In ihrer knappen Freizeit machen ihr vor allem zwei Dinge Laune: „Kino und in Kanada am Meer Spazierengehen.”

NÄCHSTE FOLGE:
Medien machen Schule

presse3

Anke Engelke, der urkomische Wirbelwind aus der „Wochenshow”, gehört seit anderthalb Jahren zu den TV-Stars, die Ute Shaw mit Begeisterung managt. Fotos: dpa Karl Dall ist auch ein guter Freund der Show-Organisatorin, die seine neue RTL-Sendung mit vorbereitete. Beide verbindet ebenfalls die Liebe zum Leben in Kanada

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